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Thomas Stein
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Kopenhagen 2013 - Day 1

Thomas

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Gestern war nur Reisetag und deshalb gibt es davon nicht viel zu berichten. Obwohl seit Wochen angekündigt, musste ich dann doch im Büro ein wenig auf die Tube drücken, um doch noch pünktlich loszukommen. Ich hätte auch problemlos noch 2-3 Stunden länger dort bleiben können. Der ICE war pünktlich und wegen Ausbau der Strecke Hannover-Hamburg braucht er eine halbe Stunde länger bis Hamburg, weil er fast bis Bremen musste. In Hamburg bin ich das erste Mal nicht am Hauptbahnhof sondern erst am Dammtor ausgestiegen und hatte gleich ein wenig Probleme die U-Bahn Station zu finden.

Mit der U1 und Schienenersatzverkehr dauert es schon fast eine Stunde bis Norderstedt. Um 22 Uhr war ich dann bei Mel und Markus und nach ein wenig Schnacken war um 23 Uhr dort auch schon Feierabend.

Um 6:45 Uhr bin ich heute aufgestanden und dann um 7:45 Uhr ein wenig früher als geplant zur U-Bahn. Im Grunde war das eine gute Idee, denn mit SEV hat die Fahrt 10-15 Min. länger gedauert als laut Fahrplan. So war ich um 8:55 Uhr am Hbf und und hatte noch eine halbe Stunde Zeit bis zur Abfahrt.

Allerdings wurde der Zug zu spät bereitgestellt und so ging es statt um 9:28 Uhr erst um 10:10 Uhr los. Der Zug besteht nur aus vier Wagons und da keine Reservierungspflicht besteht, war es das Chaos pur. Zum Glück hatte ich reserviert. Da aber haufenweise Backpacker im Zug waren, gab es auch Chaos beim Gepäck, denn die dummen Rucksäcke nehmen wesentlich mehr platz ein als die Handgepäcktrolleys von den Geschäftsreisenden in den Pendlerzügen montags und freitags. Mit ein wenig Schieben und die Orientierung des ein oder anderen Koffers ändernd konnte ich meinen Koffer dann auch oben in der Gepäckablage unterbringen.

In Puttgarden mussten wir dann noch eine Viertelstunde im Bahnhof warten, denn wir konnten mit der Verspätung erst die Fähre eine Stunde später nehmen. Im Zug sitzend fährt man auf die Fähre und muss diesen dann verlassen.

So richtig im Kurzurlaub angekommen war ich dann auf dem Sonnendeck der Fähre. Nach zusammen sechs Stunden ICE und zwei Stunden U-Bahn war die Dreiviertelstunde Aufenthalt bei strahlend blauem Himmel auf dem Sonnendeck Entschleunigung und Entspannung pur. Meinetwegen hätte die Überfahrt auch gerne doppelt so lange dauern dürfen.

Auf der Strecke nach Kopenhagen fand ich es an einem Bahnhof etwas befremdlich. Wir hatten 14 Uhr und eine Frau stieg aus dem Zug aus, die richtig nach Säuferin aussah und mit einem Bier in der Hand den Bahnsteig langlief. Meine Theorie ist, dass sie wegen des billigen Alkohols morgens mit der Fähre hin- und zurückgefahren ist und nun abgefüllt auf dem Heimweg war. Außerdem saß auf dem Bahnsteig eine andere Frau mit einer Pulle Jägermeister. So hinterlässt ein Land keinen guten ersten Eindruck.

Mit einer Stunde Verspätung kam der Zug dann in Kopenhagen an und bis zum Hotel war es trotz Umleitung wegen Baustelle nur ein Katzensprung vom Bahnhof aus. Wie es sich für ein Bahnhofsviertel gehört, filzten auf dem Weg Polizisten gerade zwei Gestalten.

Wegen der verspäteten Ankunft gab es keine Zeit zu verlieren und nachdem ich das Gepäck im Zimmer abgestellt hatte, ging es auch schon direkt los mit Sightseeing.

Vom Bahnhof aus bin ich zunächst ein Mal um den Tivoli herum, um dann auf dem Rathausplatz zu landen. Das ist ein zentraler Treffpunkt in Kopenhagen. Von dort aus geht es auf die Strøget, die älteste und eine eine der längsten Fußgängerzonen Europas oder der Welt (ich habe vergessen, was dazu genau im Reiseführer stand).

Als an einer Ecke dann plötzlich der Schwebebettler saß, war es dann doch wieder fast wie in Frankfurt, Allerdings sind hier die Flagship-Stores der Nobelmarken auf der Fußgängerzone und sind nicht ein wenig abseits wie in Frankfurt.

Ich ließ mich einfach treiben und schlenderte die Strøget bis zum Ende Kongernyto Platz, der wegen des U-Bahn Baus genauso eine Baustelle ist wie zuvor schon der Rathausplatz. Von dort aus war es nicht mehr weit bis zum Nyhaven und den habe ich dan auch einmal umrundet. Obwohl mir schon ein wenig komisch wurde, ging ich dann doch noch weiter bis zum Schloss Amalienborg. Am Ufer daneben gibt es einen sensationellen Blick auf die neue Oper auf der gegenüberliegenden Uferseite.

Nun war 18 Uhr durch und ich hatte wirklich verdammt Kohldampf. Mäcces musste her. Auf meinem weiteren Weg lag laut Google keiner mehr worauf ich wieder zurück bis ans Ende der Strøget musste. Bei dem Besuch der goldenen Bögen wurde ich ein wenig verwirrt. Die Toiletten befanden sich im Untergeschoss, aber dort gab es nur eine Tür mit der Beschriftung "WC". Drinnen gab es auch nur Kabinen und kein Pissoir. Trotzdem ging ich hinein und während ich dort eingeschlossen war, hörte ich andere "Besucher" kommen. Innerlich hatte ich mich schon darauf eingestellt, einen Anschiss zu kassieren, weil ich auf dem Damenklo gelandet war. Als ich die Tür öffnete und im Vorraum dann aber auch nur Männer waren, war ich beruhigt und hatte nichts falsch gemacht. Dass es in Dänemark Unisex-Toiletten wie bei Ally McBeal gibt, hat mein Reiseführer nicht verraten.

Nach der kurzen Stärkung ging es quasi den gleichen Weg in der Parallelstraße zurück. Allerdings bog ich dann nicht in Richtung Schloss Amalienborg ab sondern ging weiter in Richtung Kastell. Mich wunderte bereits vorher, dass die Zahl der Menschen mit Laufkleidung in der Stadt sehr hoch war und je weiter ich in Richtung Kastell kam, wurden es immer mehr.

Bei Churchill Park waren nur noch Läufer zu sehen und im Kastell fand ein Laufevent a la JPMCC statt. Hier hat sich Dänemark dann von einer ganz anderen Seite als zuvor am Bahnhof gezeigt, denn da wurde für die Optik einiges geboten. Auf den Wegen im Kastell mischten sich dann Läufer und Touristen.

Die kleine Meerjungfrau, das Wahrzeichen von Kopenhagen, konnte ich so dann auch direkt am ersten Tag sehen. Dort macht es fast mehr Spaß die Touristen als die Skulptur zu fotografieren. Anschließend drehte ich eine Runde durch das Kastell und es ließ sich nicht vermeiden, dass fast immer irgendwo ein Läufer ins Bild gerutscht ist. Abgefahren fand ich, dass mitten auf dem Befestigungswall plötzlich eine Windmühle stand.

Auf dem Rückweg habe ich mich dann kurz auf einer Parkbank niedergelassen. Gerade als ich wieder aufbrechen wollte, würde der Lauf gestartet und plötzlich kam eine nicht enden wollende Menschenmenge auf mich zu. Zum Glück saß ich an der Außenseite der Strecke und konnte ungehindert weitergehen. An der nächsten Ecke stand eine Asiatin auf der Innenseite und sie kam nicht weg, weil ununterbrochen Läufer kamen. Sie diskutierte dann wie wild mit einem Streckenposten. Die Frau (Streckenposten) war sehr freundlich, erklärte ihr die Lage und gab ihr dann ein Signal als eine kleine Lücke aufklappte. Die Asiatin war total in Rage und nachdem sie endlich die Strecke überquert hatte, rief sienoch zum Streckenposten "I kill you" und das klang original wie "Achmed - the dead terrorist". Der Streckenposten konterte ganz gelassen mit einem "Have a nice day",

Weiter ging es durch etwas abgelegenere Straßen, auf denen weit und breit kein Tourist zu finden war bis zum Park von Schloss Rosenborg. Der wirklich schöne Park war noch geöffnet, aber das Schloss natürlich schon geschlossen, denn fast alle Sehenswürdigkeiten sind nur bis 16 bzw. 17 Uhr zu besichtigen.

Erneut durch die Fußgängerzone, am Tivoli und Hauptbahnhof vorbei machte ich mich dann auf den Weg ins Hotel. Nach fünf Stunden Power-Sightseeing und einigen Kilometern Laufstrecke, war es dann auch genug für den Tag.

Im Hotel habe ich mich dann dem Geek-Stuff gewidmet und den Abend mit Carlsbergs im Innenhof eingeläutet. Für den Lightning-Anschluss des iPad Mini hatte ich mir am Montag noch einen SD-Card Adapter und einen Adapter auf USB gekauft. Die Bilder von der EOS-M habe ich über den SD-Card Adapter importiert und die die Bilder von der 50D ließen sich problemlos via USB auslesen.

Nachdem das Backup der Bilder erfolgreich war, habe ich die Bluetooth-Logitech-Cover-Tastatur angeschlossen und darüber jetzt diesen Bericht des ersten Tages in Kopenhagen geschrieben. Am Anfang musste ich mich noch ziemlich an die kleine Tastatur gewöhnen, aber mittlerweile nach diesen Zeilen klappt das schon recht gut.

Was mir hier auch sehr gut gefällt ist, dass jeder englisch spricht. Im Hotel können alle an der Rezeption sogar ein wenig deutsch, aber englisch fließender. Ganz so krass wie in Amsterdam ist es dann allerdings doch nicht. Dort hatte ich es in Geschäften erlebt, dass egal ob Freund oder Feind alle direkt auf englisch bedient wurden. Hier werden die Einheimischen auch auf Dänisch bedient.

Nach dem ersten Tag gibt es zwei Dinge festzuhalten:

1.) Wieso war ich früher noch nicht hier?

2.) Das war bestimmt nicht das letzte Mal, denn bei dem viel zu kurzen Zeitrahmen bleibt viel zu viel auf der Strecke.


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