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Thomas Stein

Thomas

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Everything posted by Thomas

  1. Das war es dann leider mit Malta. Heute ging es zurück nach Hause, aber am besten fange ich mal von vorne an. Ich ging davon aus, dass der Ostermontag auf Malta auch Feiertag sei und deshalb war ich um 6:45 Uhr aufgestanden und vor halb acht schon frisch geduscht auf dem Weg in die Stadt. Eigentlich wollte ich die leeren Straßen von Valletta am Morgen fotografieren. Leider war dort aber kein Feiertag und zu meiner Überraschung war dort um 7:30 Uhr schon richtig etwas los. Die Cafes hatten schon geöffnet und Malteser saßen dort schon vor der Arbeit darin. Auf der Republic und der Merchant St. sah es im Grunde aus wie auf der Zeil oder der Vorstadt am Vormittag. Die Lieferfahrzeuge fuhren umher und die Geschäfte bereiteten sich auf den Tag vor. Auch wenn mein Plan nicht aufgegangen war, denke ich, dass ich doch einige interessante Aufnahmen haben machen können. Die fotografische Nachbereitung wird bestimmt etwas dauern, da ich ca. 3.000 Bilder gemacht habe. Am Ende des kleinen Fotorundgangs setzte ich mich in den Upper Barracca Garden und genoss die aufgehende Sonne. Das war einfach nur, dort Fünfe gerade sein zu lassen. Um 8:30 Uhr gab es wie fast jeden Tag Frühstück und um 9:30 Uhr begann die letzte Tour durch die Valletta. Was immer nicht geklappt hatte, war der Besuch der St. John’s Co-Cathedral . Dies konnte nun nachgeholt werden so schlicht der Bau von außen im Verhältnis sein mag, so prunkvoll ist er im Inneren. Wenn man an der Stelle sieht, welchen Prunk die katholische Kirche zur Schau gestellt hat, kann man verstehen, dass Luther irgendwann darauf keine Lust mehr hatte. Nach dem Rundgang durch Kirche und angeschlossenem Museum ging es auf eine kleine Runde durch Valletta. Groß konnte sie nicht werden, da Valletta an sich sehr klein ist. Zum Mittagessen ging es wie am ersten Tag in Valletta ins Cafe Cordina und nachdem es am Vormittag noch leicht bewölkt war, so dass es nur mit Hemd ein wenig frisch war, wurde der Himmel blau und in der Sonne hätte auch erneut ein Kurzarmshirt gereicht. Auf dem Rückweg zum Hotel ging es noch ein letztes Mal die Republic St. herauf und noch einmal in den Upper Barracca Garden. Das Taxi war früher dort als bestellt und somit wurde der Koffer geschnappt und die Fahrt zum Flughafen konnte beginnen. Der Flughafen ist wirklich klein und süß. Bei nur drei Flügen pro Stunde gab es auch keine Schlangen bei der Sicherheitskontrolle. Der Rückflug verlief auch ruhig und dieses Mal saßen keine nervigen Kinder vor mir und somit schlug mir auch nicht dauernd die Rückenlehne fast ins Gesicht. Zurück in Frankfurt klappte der Heimtransport mit dem Flughafentaxi wieder sehr gut. Kaum war ich zu Hause habe ich mit ins Auto gesetzt und bin erst einmal eine Runde in Richtung Oberursel gefahren. Da es hier zwar kalt war, aber die Sonne noch schien, lud das Wetter zu einer kurzen Ausfahrt ein. Nachdem dieser Besuch auf Malta von Sightseeing und Kultur geprägt war, würde ich beim nächsten Mal nicht mehr die Mutter mitnehmen und auch nicht mehr in Valletta wohnen. Für dieses Mal war es perfekt und die Nähe des Hotels zum Central Bus Terminal war strategisch super für die vielen Ausflüge die wir gemacht haben. Dann wäre eher etwas im Bereich Sliema oder St. Julian’s interessant mit entsprechendem Nachtleben. Tagsüber Sonne und abends feiern – so kann man es auf Malta bestimmt auch aushalten. Auch bei solch einem Urlaub würde noch genügend Zeit bleiben, um die Sehenswürdigkeiten zu besuchen, die dieses Mal ausgefallen sind: Fahrt mit dem Boot in die blaue Lagune Das Hypogeum Casa Rocca Piccola Popeye Village (das ist wohl nicht direkt mit dem Bus zu erreichen – also Mietwagen und ggf. vorher auf Gozo den Linksverkehr üben) Dingle Cliffs Wanderung einmal rund um Comino Das sind doch genügend Gründe, um noch einmal nach Malta zu fahren, oder? Ich glaube für nächstes Jahr werde ich mir das vornehmen und um Ostern herum wieder ein wenig Sonne zu tanken. Die Holy Week in Gänze brauche ich auch nicht noch einmal, denn der Urlaub war mir schon arg sakral. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da das kleine Malta 365 Kirchen hat. Ich denke, der Ostersamstag wäre ein guter Anreisetag, denn dann kann man die Party am Ostersonntag auf Birgu mitnehmen. Der Urlaub war Entspannung pur und obwohl das Zimmer im Hotel einen Fernseher hatte, habe ich ihn die komplette Zeit nicht eingeschaltet. Ich glaube, dass ich bestimmt seit Jahren nicht mehr für so eine lange Zeit fernsehlos war. So ändern sich die Zeiten, dass das WLAN im Hotel wichtiger war als die Glotze.
  2. Abgesehen vom Heimreisetag war heute der letzte Tag auf Malta. Nachdem schon sehr viel besichtigt wurde, fehlten im Grunde nur noch die Three Cities. Im Reiseführer stand, dass dort heute eine Regatta stattfinden soll und im „alten Valletta“ Vittoriosa (ehem. Birgu) der Unabhängigkeitstag der Malteser am 31.03. am ausgeprägtesten gefeiert werden solle. Wieder mit dem Linienbus ging es nach dem Frühstück hinüber auf die andere Seite des Grand Harbours. Gestern waren wir schon entlang der Festungsmauern von Birgu gekommen und da war tote Hose. Heute hingegen war schon weiträumig alles dicht an dicht zugeparkt mit Autos. An der Bushaltestelle Riche war bereits die ganze Straße voll mit Menschen und hinter der Befestigungsmauer ging es ähnlich weiter. Anstatt zu Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag zu geraten, stießen wir auf die nächste Prozession. Die Malteser waren richtig rausgeputzt und sehr viele Jüngere waren unterwegs. Während bei den Männern ein Hemd das mindeste war, hatten sich die Frauen richtig ins Zeug gelegt. Der Rock oder das Kostüm musste kurz und eng sein und die High Heels mussten richtig hoch sein. Es war Vormittag und alle rannten schon mit einem Bier in der Hand herum. Da wird mit einem kollektiven Frühschoppen das Ende der Fastenzeit richtig ordentlich gefeiert. Komisch, dass es solch einen Brauch in Deutschland nicht gibt, denn im Grunde lassen wir uns ja auch keine noch so blöde Gelegenheit entgehen, einen zu heben. Nachdem die Prozession mit nur einen Figur an uns vorübergezogen war, wurde es für uns ein wenig ruhiger mit dem Besuch des Inquisitionspalastes. Die Einheimischen trafen sich auf dem zentralen Dorfplatz und von dort dröhnte laute Dancemusik in alle Richtungen. Party..... Die nächste Station war das Maritimmuseum im Grand Harbour und zum Mittagessen ging es in eines der Restaurants und Cafes in der Nähe. Sowohl Einheimische als auch Touristen sorgten dafür, dass die Plätze im Freien schnell alle belegt waren. Von den Restaurants hat man einen wunderbaren Blick über die Grand Harbour Marina, in der eine Luxusyacht neben der nächsten ankert. Nach dem Mittagessen wurde der Rest Birgu angeschaut und direkt der Bus zurück nach Valletta genommen, denn das Malta at War-Museum hatte leider geschlossen. Eine kurze Pause im Hotel sollte genüg und Nachmittag ging es vor dem Hotel wieder einmal in den Upper Barracca Garden. In der Saluting Battery fand eine Hochzeit statt und da auf Malta bei einer Bevölkerung von nur ca. 420.000 Menschen jeder mit jedem verwandt ist, war es eine richtig große Hochzeitsgesellschaft. Im Cafe dort wurden noch ein paar Sonnenstrahlen genossen und dann ging es mit dem neuen Aufzug herunter zu den Fährterminals für die Kreuzfahrtschiffe, von denen heute zwei vor Anker lagen. Anschließend liefen wir vor bis zur neuen Valletta Waterfront, die die Kreuzfahrttouristen in Empfang nimmt. Im Anschluss an diesen Ausflug holte ich mir noch schnell zwei Polo-Shirts als Souvenir in einem der Touristenläden, die im Gegensatz zu den übrigen Geschäften am Ostersonntag geöffnet hatten. Das Abendessen konnte heute wieder ausfallen, da das Mittagessen schon reichlich war. Um den Abend nicht komplett im Hotel zu verbringen, ging es wieder raus nach Valletta und was fand dort statt? Richtig: Die nächste Prozession. Diese war aber wie schon in Birgu mit nur einer Figur und somit auch recht schnell vorbeigezogen. Dank der Umstellung auf Sommerzeit war während der Prozession die blaue Stunde und im Anschluss wurde noch eine Runde durch Valletta gedreht bis es endgültig dunkel war. Den Tag noch bei Tageslicht zu beenden und im Hotelzimmer zu hängen, wäre etwas komisch gewesen. Das war dann der letzte volle Tag auf Malta. Auch wenn ich mich jetzt schon wieder auf zu Hause freue, werde ich die 20°C und den blauen Himmel vermissen. Wenn der Wetterbericht stimmt, dann ist es in Deutschland immer noch um den Gefrierpunkt herum und die Sonne versteckt sich weiterhin. Zumindest kann ich bestätigen, dass es sie noch gibt, denn ich habe sie heute noch mehrere Stunden lang gesehen.
  3. Auch heute muss ich noch meiner Chronistenpflicht nachkommen und das obwohl ich schon eine Runde geschlafen habe, denn nach drei Bier beim Abendessen hatte ich schon wieder die entsprechende Bettschwere. Viel war heute eigentlich nicht los. Die erste Station des Tages war ein Ausflug zur Marienkirche in Mosta mit einer Kuppel, die einen Durchmesser von 55m (außen) bzw. 39m (innen) hat. Das Besondere an der Kirche ist, dass im zweiten Weltkrieg eine Fliegerbombe der Deutschen durch das Dach in die Kirch gefallen ist, aber nicht detonierte. So gab es nur ein kleines Loch und den 300 Personen in der Kirche ist nichts passiert. Mit dem Linienbus dauert so eine Ausfahrt in Richtung Zentralmalta recht lange, da in den Vororten von Valletta immer Stau ist. Vom zentralen Busbahnhof nach Mosta und zurück hat etwas mehr als zwei Stunden gedauert. Zurück in Valletta war es für die Besichtigung der St. John’s Co Cathedral schon ein wenig zu spät, denn am Samstag macht diese recht früh zu. Somit war es Zeit für ein frühes Mittagessen. Dieses Mal waren wir in dem Cafe an der Republic St. zwischen dem Seiteneingang der Kathedrale und dem Justizministerium. Das Cafe ist zwar immer gut besucht und deshalb dachte ich, dass es nicht schlecht sei. Allerdings war das Essen bis jetzt am Schlechtesten von allen Mittagessen bisher auf der Insel. Nach dem Essen ging es für eine wirklich kurze Siesta ins Hotel und nach nur einer dreiviertel Stunde auch schon wieder weiter. Dieses Mal war der Bus nicht ausgefallen und die Linie 3 brachte uns zum Fort Rinella. Wir kamen auch gerade rechtzeitig, um den Beginn der Führung nicht zu verpassen. Die 100t Kanone dort war wirklich beeindruckend und auch die kurze DVD, die zwischendrin vorgeführt wurde war sehr interessant. Dort kann man auch selbst mit einer alten „Büchse“ schießen, aber darauf hatte ich verzichtet. Mit der Führung und dem Film dauert der Besuch ca. eine Stunde. Als wir dort fertig waren fuhr direkt der Bus vor. Man kann beim Busfahren auch mal Glück haben. Zurück in Valletta begann das typische Abendprogramm. Kurz im Zimmer ablegen und den Rücken entlasten und dann pünktlich um 19 Uhr hoch ins Restaurant auf dem Dach zum Abendessen. Wie ich bereits geschrieben hatte, war ich danach so träge, dass ich direkt schlafen gegangen bin.
  4. Andere machen es direkt am ersten Tag, wir hatten die Grand Harbour Cruise aber für heute geplant. Der Grund dafür war eigentlich ganz einfach, da Museen und andere staatliche Einrichtungen am Karfreitag geschlossen haben, müsste ein privatwirtschaftlich betriebener auf Touristen ausgelegter Fährbetrieb, geöffnet haben. Gestern hatte ich noch die Busverbindungen zum Sliema Ferry Port herausgesucht und da die Verbindung zwischen Valletta und Sliema der Hauptverkehrsweg auf Malta ist, wird bei den Buslinien kein Unterschied zwischen Werk-, Sonn- und Feiertag gemacht. Die kurze Zeit auf Malta hat schon eines gezeigt: Es ist immer gut möglich, dass ein Bus einfach ausfällt. So war es auch heute, denn der geplante Bus fuhr einfach nicht. Da mehrere Linien die Strecke bedienen, konnten wir zum Glück einen anderen nehmen, der nur etwas später fuhr und immer noch pünktlich ankam. Obwohl wie eine Viertelstunde vor Abfahrt am Boot angekommen waren, waren auf dem Oberdeck schon fast alle Plätze belegt, so dass ich hinter der letzten Stuhlreihe direkt auf Metall auf dem Schiffsaufbau sitzen musste. Wie ich später feststellen musste, war er zum Glück noch von drei Streben der Reling umgeben. Es schien zwar die Sonne, aber der Wind war etwas stärker als noch gestern und vorgestern. Das hatte zur Folge, dass wir mit dem Ausflugsdampfer mächtig Seegang hatten bei der Passage von dem Hafen in Sliema zum Grand Harbour. Mitunter kam ich mir vor wie bei einem Fahrgeschäft auf dem Jahrmarkt und war wirklich froh, dass es die Reling zum Festhalten gab. Ich war wirklich erstaunt, welche Winkel bei solch einem Kutter sowohl auf und ab als auch zur Seite möglich waren. Eine Frau saß zunächst am Gang und musste sich dann an den Rand setzen, um sich das Frühstück noch einmal durch die Kopf gehen zu lassen. Von nebenan hatte ich nur mehrfach „I hate this“ gehört. Der Blick von See auf Valletta und die angrenzenden Hafenbecken hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch wenn unter etwas schwierigen Bedingungen fotografiert werden musste. Beim Aussteigen habe ich gehört wie ein Reiseleiter gesagt hatte, dass bei nur etwas stärkerem Seegang die Tour nicht stattgefunden hätte. Ich dachte ja bis dato, dass es damals bei der Hafenrundfahrt in Hamburg schon ordentlich gewackelt hätte, aber das war harmlos gegen heute. Hier noch ein paar Tipps für alle, die in den Osterferien einmal nach Malta fahren: Die Reedereien für die Ausflüge rund um Malta oder nach Gozo haben in ihrem Winterfahrplan bis einschließlich April diese Touren nicht im Programm. Am Sliema Ferry Port wurden diese Rundfahrten aber auch wie warmes Bier angepriesen. Deshalb einfach vor Ort schauen, was angeboten wird. Um zu sehen wie ruhig oder unruhig solch eine Ausfahrt werden könnte, lohnt sich ein Blick auf den Wetterbericht auf der Homepage des Flughafens. Die Vorhersage dort ist die aktuellste, die ich bis jetzt finden konnte und bei der auch der aktuelle Tag mit angezeigt wird. Wichtig ist vor allem die Windgeschwindigkeit, die dort ebenfalls mit angegeben ist. Wie der Kapitän bei der Hafenrundfahrt sagte, haben die Briten mit Sliema sich ein Brighton oder Blackpool im Mittelmeer aus dem Boden gestampft. Während in Valletta abends wirklich die Bürgersteige hochgeklappt werden und die Stadt quasi einschläft, soll dort und in Teilen von St. Julian richtig Party sein. Entsprechend ist dieser Küstenabschnitt architektonisch nicht besonders wertvoll, denn die Küste entlang reihen sich sechs bis achtstöckige Bettenburgen aneinander. Paceville soll zweigeteilt sein. Zum einen haben sich dort die Nobelhotels angesiedelt und zum anderen soll dort Party gemacht werden wie früher in der Klappergass. Außerdem befindet sich dort mit dem Portomaso Tower der einzige Wolkenkratzer der Insel. Auch wenn ich Hochhäuser mag, passt dieser nun gar nicht in das Erscheinungsbild der Insel. Nach der Hafenrundfahrt fuhren wir zum Mittagessen in die Spinola Bay, in der noch ein wenig des Charmes eines Fischerdorfes übrig geblieben ist. Die Restaurants machten optisch einen gehobeneren Eindruck und angeblich finden sich dort die Gäste aus den Nobelhotels in Paceville ein, aber die Speisekarte war im Grunde wie überall auf der Insel und die Preise lagen auch nur etwas über dem Durchschnitt (Filet Steak, Burger mit Extras, drei Getränke und eine Portion Eis ergaben 40 EUR). Nach dem Essen war der Plan eigentlich einen Teil der Uferpromenade zwischen St. Julian’s und Sliema entlangzulaufen. Es war aber so schön, im Bus zu sitzen, dass der Programmpunkt ausgefallen ist. Das war auch nicht weiter tragisch, denn auf dem Hinweg zum Essen lag diese noch in der Sonne, aber auf dem Rückweg schon zum größten Teil im Schatten. Was aus dem Bus zu sehen war, wurde die Promenade schön hergerichtet und für einen Spaziergang würde ich empfehlen aus Richtung Sliema kommend zwei Bushaltestellen hinter Chalet zu beginnen. Zurück im Hotel konnten dann ein wenig der Rücken entspannt und die Beine lang gemacht werden. Allzu lange war die Rast aber nicht, denn nach eineinhalb Stunden ging es weiter. Der nächste Programmpunkt war die Karfreitagsprozession in Valletta, die unweit vom Hotel begann. Wie auch die Busse war die Kirche auch nicht pünktlich. Statt um 17:30 Uhr setze die Prozession sich erst nach 18 Uhr in Bewegung. Mit Blickrichtung Kirchenausgang standen so viel Leute am Ende der Gasse, dass ich selbst aus Zehenspitzen nichts erkennen konnte. Dass sich die Prozession begonnen hatte, habe ich dann auf dem iPhone bei TV Malta gesehen, die diese live im Fernsehen übertragen und auf der Webseite als Stream angeboten hatten. Da es dort so eng und bevölkert war, suchten wir einen besseren Platz und fanden diesen ein paar Straßen weiter an der ersten Kurve des Zuges. Dort war es allerdings etwas windig, so dass es auf die Dauer nur mit Hemd und Windjacke doch ziemlich kühl wurde, denn bis das Ende der Prozession erreicht war, dauerte es ungefähr zwei Stunden. Vor allem die älteren Malteser aber auch einige jüngere hatten sich mit Anzug bzw. Kostüm wirklich fein gemacht. Auf dem Rückweg zum Hotel war der Beginn der Prozession gerade bei der Kreuzung unterhalb unseres Hotels angekommen. Noch einmal musste ich das ganze Prozedere aber nicht sehen und mein Rücken hatte sich auch schon wieder zu Wort gemeldet.
  5. Thomas

    Malta - Day 7: Day off

    Ja, das ist halt der Preis den man zahlen muss, um 10 Tage mit 5 Urlaubstagen wegzufahren. ;)
  6. Thomas

    Malta - Day 6: Gozo

    Nein, aber in dem kleinen Fischerdorf war ein Diving Point.
  7. Inoffiziell war heute ein freier Tag bzw. es waren die Aktivitäten in Valletta geplant, die abends oder an Sonn- und Feiertagen nicht gehen. Zunächst wurde die Ta’ Giesu Kirche besucht, von der gestern Abend aus die Prozession startete. Dort wurden die Motive für die Karfreitagsprozession hergerichtet. Nachdem nun genug Kirchen und ausgegrabene Tempel besichtigt wurden, war es Zeit für etwas jüngere Geschichte. Mitten in der Fels der Festung befindet sich die Lascaris War Rooms. Diese dienten den Briten im Zweiten Weltkrieg als Kommandozentrale und wurden später noch einmal 1956 während der Suezkrise genutzt. Anschließend wurde eine vier Mal so groß Anlage direkt daneben für den Kalten Krieg gebaut, die aber (noch) nicht besichtigt werden kann und deren Interieur die Briten bei ihrem Abzug komplett mitgenommen haben. In den alten Räumen aber sind Karten, Möbel, etc. noch Original wie in den 40ern. Sehr gut bei der Ausstellung war, dass automatisch eine Führung dabei ist. Mit einem kurzen Film am Anfang dauert der ganze Rundgang ca. 45 Minuten. Der Guide erklärt sowohl die geschichtlichen Zusammenhänge als auch wie alles technisch funktionierte. Der Besuch war äußerst interessant und informativ. Da es mehrere Ebenen zu dem Stollen mit den War Rooms vom Upper Barracca Garden ging, dachte ich wie wären schon auf dem Niveau der Uferpromenade. Dem war aber nicht so, denn man ist gerade einmal die halbe Höhe der Festungsmauer hinabgegangen. Wenn ich mal mit dem Aufzug von den Gärten bis zur Valletta Waterfront hinunterfahre, muss ich mal auf dem Handy die Navigation einschalten und den Höhenunterschied messen. Auf dem Rückweg gibt es aber auch einen nicht so anstrengenden Weg und man kann mit nur 21 Stufen innerhalb der angrenzenden Festungswand durch eine kleinen Park zurück zum Central Bus Terminal laufen. Anschließend ging es wieder hinauf zum Upper Barracca Garden, um pünktlich um 12 Uhr mittags die Saluting Battery zu sehen, die wirklich gut besucht war. In mehreren Reihen standen die Touristen am Geländer und so voll hatte ich den Garten vorher noch nie gesehen. Nach einem kurzen Stop im Hotel ging es weiter in die Stadt. Alle Kirchen, die wir noch besichtigen wollten, waren immer noch geschlossen, obwohl sie eigentlich hätten geöffnet sein sollen. Das war wohl den Vorbereitungen für die Karfreitagsprozessionen geschuldet. Wie immer wurde es am frühen Nachmittag Zeit für Mittagessen und dieses Mal ging es zu den übrigen Touristen auf den St. John’s Square. Die Pizza dort war zwar sehr lecker, aber von Haus aus war dort so viel Käse drauf, dass das Verhältnis zwischen Teig und Käse ca. 1:1 war (zwar eine gute, aber nicht sehr erfolgreiche Mischung). Am Nachmittag sollte es eigentlich mit dem Bus hinter die Three Cities zum Fort Rinella gehen. Diesem Plan hat aber Arriva einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn der anvisierte Bus war einfach ausgefallen und mit einem Bus später wäre es mit dem Eintritt etwas knapp geworden, wenn Last Admission wie häufig hier üblich eine halbe Stunde vor „Betriebsschluss“ gewesen wäre und der Bus wie fast immer länger gebraucht hätte als im Fahrplan vermerkt. Alternativ ging es dann einmal um den Block in die Hastings Gardens. Der Park liegt zwar direkt am Eingang zu Valletta oben auf der Festungsmauer, aber da gerade das gesamte Entree umgebaut wird, muss man ein wenig um die Ecken laufen um dorthin zu kommen. Deshalb waren dort auch nur vier Touristen und ca. 15 Einheimische in der recht weitläufigen Anlage. Beliebt bei den Jugendlichen scheint auch zu sein, sich oben auf die Festungsmauer zu setzen. Da diese mehrere Meter breit ist, ist das recht ungefährlich und fast alle saßen doch eher an der Parkseite als am Abgrund. Nun wurde es wieder Zeit, die schwere Kameratasche loszuwerden. Ohne das Gepäck ging ich noch schnell eine Runde durch die Stadt, um Getränke für Abends auf dem Zimmer zu kaufen und mir einen neuen Dreher zuzulegen (nach eineinhalb Jahren dachte ich mir, eine neue Uhr wäre nicht schlecht und immer das iPhone aus der Tasche zu kramen ist ja auch kein Dauerzustand). Da mittags schon ordentlich gegessen wurde, konnte das Abendessen ausfallen. Stattdessen wurde die Zeit genutzt, um die Planung für die nächsten Tage auf die Beine zu stellen, bei der berücksichtigt werden muss, dass mit Karfreitag und Ostersonntag noch zwei Feiertage vor der Tür stehen und dort kaum etwas geöffnet haben wird. Jetzt ist es immer noch früh am Abend, ich bin mit dem Bloggen durch und nun kann ich fast zwölf Stunden langen pennen und dösen bis zum Frühstück. Das muss auch mal sein und lediglich im Urlaub gelingen mir auch solche Aktionen.
  8. Nachdem ich gestern die Bus- und Fährzeiten nach Gozo herausgesucht hatte, musste heute alles etwas früher sein, denn der Linienbus von Valletta bis zum Fährhafen in Cirkewwa braucht 75 Minuten. In Wirklichkeit war der Bus heute statt um 10:10 Uhr erst um 10:23 Uhr an der Fähre und die Fähre sollte im 10:30 Uhr gehen. Zum Glück hat die Autoverladung auch länger gedauert und somit konnten wir über das Autodeck noch an Board huschen. Folgende Optionen hat man für einen Tag auf Gozo: 1. Linienbus (da ist das Programm sportlich und am besten behält man das zentrale Busterminal in Viktoria in Erinnerung) 2. Hop on Hof off Busse 3. Taxi 4. Mietwagen Eigentlich hätten wir Mietwagen machen müssen, denn auf der Insel ist so wenig Verkehr, dass es vermutlich kaum einen besseren Ort gibt, um Linksverkehr mit einem Linkslenker zu üben als dort. Stattdessen haben wir uns für die Variante mit dem Taxi entschieden. Eine Inselrundfahrt zu allen Sehenswürdigkeiten in 3-4 Stunden kostete 20 EUR pro Person. Leider war unser Taxifahrer etwas älter und des englischen nicht so richtig mächtig. Er konnte wunderbar die Sehenswürdigkeiten aufsagen, aber normale Konversation gestaltete sich etwas schwierig. Auch auf Gozo gibt es viele tote Steine und die erste Station waren die Ausgrabungen des Ggantija Tempels. Danach ging es zu einem kleinen Fischerdorf namens Marsalform. Das war zwar ganz süß, aber mit dem Linienbus wäre der Aufwand für den Besuch zu hoch gewesen. Der nächste Stop ist der Touri-Treff auf Gozo schlechthin: Das Azure Window. Um gute Fotos davon zu machen, muss man auf den Felsen davor herumklettern. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich heute statt der Chucks doch lieber die Timberlands angezogen. Als wir im Fischerdorf waren, war der Himmel noch leicht bewölkt, aber am Azure Window war traumhafter blauer Himmel. Direkt daneben liegt noch der Fungus Rock und die Inland Sea. Da habe ich die Kamera ordentlich glühen lassen. Auf dem Rückweg nach Viktoria machten wir noch kurz Halt an der Wallfahrtskirche Ta’ Pino. Dort stand zunächst eine kleine Kapelle und um die Kapelle herum wurde einfach eine recht große Kirche drumherumgebaut. In Viktoria entließen wir unseren Taxifahrer. Der Dorfplatz besteht aus einem Markt mit unzähligen Tischen von Cafes und Restaurants, die um den Platz herum sind. Da auch Zeit für Mittagessen war, suchten wir eines aus und die Speisen und Getränke, mussten über die Hauptstraße zu den Tischen gebracht werden. Nach dem Essen war die letzte Station auf Gozo die Zitadelle mit der Kathedrale auf dem Tafelberg oberhalb von Viktoria. Die vier Museen von Viktoria haben wir ausfallen lassen. Von der Stadtmauer der Zitadelle hat man einen sagenhaften Blick über die Insel – zumindest in zwei Richtungen. Da wir kein Taxler mehr hatten, mussten wir mit dem Bus zurück zur Fähre fahren. Auch wenn Gozo klein und beschaulich ist, der Bus fuhr mit fünf Minuten Verspätung ab und brauchte 35 statt 25 Minuten. Somit war es an der Fähre bei der Rückfahrt eine noch knappere Just in time-Aktion als auf dem Hinweg. Zurück auf Malta waren die ersten beiden Busse ruckzuck rappelvoll. Zum Glück kam zehn Minuten später der nächste Bus und dieser fuhr mit nur acht Fahrgästen. Auch war er zehn Minuten zu früh in Valletta, so dass die Fahrt „nur“ 65 Minuten gedauert hat. In Valletta erfuhren wir, dass um 20 Uhr eine Prozession sein würde. Somit ging es für eine Viertelstunde zum Umziehen aufs Zimmer und direkt wieder los. Am Wegesrand erzählte ein Einheimischer, dass ein Kreuz bei der Prozession getragen werde würde, das erst zum 3. oder 4. Mal in den letzten 100 Jahren die Kirche verlassen hat. Das kommt davon, wenn man über Ostern in eines der katholischsten Länder überhaupt fährt. Überall in Valletta hingen Lautsprecher an den Wänden und die Straßen entlang der Prozession waren mit zusätzlichen Scheinwerfern beleuchtet. Aus den Lautsprechern lief zunächst klassische Musik und später während der Prozession dann die Gebete, die von vor der St. Paul’s Cathedral übertragen wurden. Auch gab es zwei Züge, die sich später trafen. Beide Teile haben wir gesehen, aber das Ende haben wir nicht abgewartet, da der Zug bis 22 Uhr nicht bei der Kathedrale angekommen war. Außerdem hatte ich schon amtliche Rückenschmerzen. Diese hatte ich leicht an jedem Tag bisher, da es doch ordentlich auf den Rücken geht, ständig die Kameratasche und die Kamera um den Hals hängen zu haben. Obwohl ich heute auf das Teleobjektiv verzichtet hatte, macht es sich bemerkbar, wenn 14 Stunden lang drei Kilogramm am Hals baumeln. Jetzt bin ich froh, dass ich im Hotel bin und mich lang machen kann. Morgen geht das Geschleppe weiter. Vielleicht sollte ich mich doch mal in einem Fitness-Studio anmelden und ein wenig Rücktraining machen. P.S.: Auch wenn ich mir damit keine Freunde mache, hänge ich mal einen Screenshot aus der Wetter-App von heute während des Mittagessens an:
  9. Abendessen und zwei kleine Bier haben ihr Übriges getan, dass ich so eine Bettschwere bekommen hatte und um halb neun direkt eingeschlafen bin. Jetzt ist es Mitternacht und eigentlich würde ich mich am liebsten wieder hinlegen und weiterschlafen. Allerdings muss ich noch die Kamerabilder von heute sichern und den täglichen Blogeintrag schreiben. Also verzögert sich der Weiterschlaf wegen Störungen im Betriebsablauf um wenige Minuten. Der Tag begann wie alle anderen Tage hier auf Malta: Aufstehen, frühstücken und zum Busbahnhof gehen und das auch fast immer zur gleichen Zeit, so dass immer gehen 10 Uhr herum der Bus genommen wurde. Heute waren das Tagesziel Rabat und die alte Inselhauptstadt Mdina. Dieses Mal hatte ich auch nicht den Fehler gemacht, dass ich mir die richtige Haltestelle nicht gemerkt hatte. Allerdings wusste ich vorher schon, wo wir aussteigen mussten, denn die Ecke hatte ich schon gesehen, als wir in Rabat nach der Küstentour vorgestern umgestiegen sind. Zuerst gingen wir nach Mdina und das kleine Städtchen ist wie Rothenburg ob der Tauber komplett von einer Stadtmauer umgeben. Obwohl wir um halb elf nicht sonderlich früh dort waren, war die Stadt noch einigermaßen leer. Die Busladungen voll Touristen wurden erst später am Tag angekarrt. Auch gingen wir die Route entgegen der Touristenströme und begannen im Cathedral Museum. Dieses muss man besichtigen bzw. die Eintrittskarte dafür kaufen, um später dann die St. Peter und Paul Cathedral (Erlöserkirche von Malta) besichtigen zu können. Im Museum war es wieder faszinierend welche Schätze die Kirche über die Jahrhunderte angesammelt hat und mich welchem Prunk sie sich schmückt. Kelche und Altarschmuck reichten bis in 16. Jahrhundert zurück. Das Museum war eines der wenigen Plätze auf Malta, in dem man nicht fotografieren durfte. Ansonsten (auch in den Kirchen) darf i.d.R. ohne Blitz und ohne Stativ fotografiert werden und mit der neuen Kamera habe ich da auch bei mitunter schwierigen Lichtverhältnissen keinerlei Probleme. Die Dichte an digitalen Spiegelreflexkameras nimmt bei den Touristen immer noch weiter zu. Allerdings habe ich bis dato außer mir noch niemanden gesehen, der einen Batteriegriff an der Kamera hat. Stattdessen ist das am häufigsten zu sehenden Objektiv das 18-55er Kit-Objektiv. Als Tipp in den Reiseführern ist in Mdina das Cafe Florentina genannt, da es auf der Stadtmauer gelegen war. Da es aber 13 Uhr war, als wir dort waren, waren alle Plätze im freien auf der Mauer bereits belegt. Also musste ein Snack dort ausfallen und stattdessen ein Besuch im National Museum of Nature History folgen. In dem Museum waren wir dann um die Mittagszeit die einzigen Besucher. Mdina und Rabat gehen ineinander über und der Hauptbusbahnhof von Rabat liegt direkt vor den Toren Mdinas. An der Hauptgasse zum Zentrum von Rabat gingen wir im Bottegin Ta' Palazzo Xara' essen. Die St. Paul’s Kirche war leider geschlossen, aber dafür waren die St. Pauls Katakomben unterhalb des Wignacourt Museums geöffnet. Zunächst befindet sich dort unterirdisch die St. Pauls Katakomben, in deren Krypta bereits Johannes Paul II. und Benedikt der XI. waren. Ein Stockwerk über der Krypta zweigen die Katakomben ab, die 2166qm groß sind und obwohl man nur einen kleinen Teil davon besichtigen kann, verläuft man sich nur dank der Hinweisschilder nicht. Im Zweiten Weltkrieg wurden diese als natürlicher Luftschutzbunker genutzt, da sie durchschnittlich 5,4 Meter unter der Erde liegen. Nach diesem Programmpunkt ging es mit dem Bus zurück nach Valletta. Die Zeit bis zum Abendessen nutze ich mit den Vorbereitungen für die nächsten Tag. Da ist es schon ungemein praktisch einen Laptop mit Internet dabei zu haben. Heute habe ich es versäumt ein Bild von mir während des Ausfluges zu machen, so dass ich einfach mal einen Screenshot anhänge, der zeigt, dass ich nicht der einzige bin, der scheinbar einen Computer mit in den Urlaub nimmt.
  10. Was ich noch vergessen habe: Heute ist es richtig stürmisch draußen, so dass es nicht wirklich viel Spaß macht, noch einmal vor die Türe zu gehen. Beim Abendessen im Restaurant auf dem Dach hat die ganze Wintergartenkonstruktion ordentlich geknirscht
  11. Nachdem heute die Geschäfte wieder offen hatten, ging es direkt in die Apotheke, um Hydrocortison und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor zu kaufen. Heute Nacht hatte ich wieder das zweifelhafte Vergnügen mit einer Stechmücke und durfte dann zwischen drei und vier Uhr wieder auf die Jagd gehen, um das Biest zu finden. Zum Glück hatte ich noch eine kleine LED-Taschenlampe eingepackt. Lange auf den Bus zur ersten Besichtigungsstation des Tages mussten wir nicht warten. Nur in Valletta am Busbahnhof sind alle Haltestellen einer Linie aufgelistet. Auf der Strecke stehen immer die Ortsnamen. Leider habe ich den Fehler gemacht, mir die Haltestelle zu merken vor der Zielhaltestelle. Auch wenn es gar nicht so lange her ist, dass Arriva hier das Busnetz übernommen hat, könnten die Busse in einem besseren Zustand sein. In unserem Bus war die Anzeige für die nächste Haltestelle ausgefallen und die Bandansage war so leise, dass nichts zu verstehen war. Zum Glück war die Haltestelle direkt hinter der Einfahrt zu den Tempeln von Tarxien und ich konnte so noch rechtzeitig den „Bus Stop“-Knopf drücken. Die Ausgrabung war das erste Ziel und viele Touristen waren dort nicht unterwegs. Die Tempelanlage stammt aus der Zeit zwischen 3800 und 2800 v.Chr. Allerdings sind einige Teile in der Anlage nur Repliken, da die Originale im National Museum of Archeology ausgestellt sind. In der Nähe ist das Hypogeum (eine unterirdische Tempelanlage). Die Führungen sind allerdings bis Mitte Mai ausgebucht. In den Reiseführer stand, dass es mittags um 12 Uhr eine Last-Minute-Tour gibt und man Karten dafür vor Ort zu einem erhöhten Preis kaufen könne. Dem ist aber nicht (mehr) so, denn diese Karten werden immer am Vortag im Museum der schönen Künste in Valletta verkauft. Satz mit X und neben der blauen Grotte ein weiterer Grund noch einmal nach Malta zu fahren. Nach einem kurzen Streifzug durch Paolo ging es mit dem Bus weiter in Richtung Birzebbuga. In dem Bus funktionierte sowohl die Anzeige als auch die Ansage nicht. Deshalb habe ich das Ziel zu spät gesehen. Also fuhren wir bis Birzebbuga weiter, um dort ca. eine halbe Stunde in der Sonne am Meer zu sitzen. Das ganze haben wir nur gemacht, um die eine Haltestelle bis zur Höhle von Ghar Dalam nicht bergauf laufen zu müssen. Alleine hätte ich das schnell gemacht, aber auf die Senioren will man ja auch Rücksicht nehmen. Als wir bei der Höhle von Ghar Dalam („Höhle der Finsternis“) angekommen waren, verließ gerade ein Reisegruppe aus Österreich die Anlage, worauf wie Museum und Höhle gänzlich alleine für uns hatten. Die Höhle ist 214 Meter lang und dort wurden eine Unmenge an Tierskeletten aus der Bronze- und Jungsteinzeit ausgegraben, die im Museum ausgestellt werden. Beunruhigender als die Höhle an sich fand ich die ganzen in Follow me-Farben gestreiften Insekten, die am Höhleneingang im Boden ihr Nest hatten und so starker Flugbetrieb auf den ersten 5-10 Metern herrschte. In der Höhle war ich froh, dass ich die neue Kamera mithatte, denn für das bloße Auge war alles schon arg duster. Was ich aber auf dem Vorschaudisplay gesehen habe, ist auf den Fotos viel mehr zu sehen. Nach der Höhlenbesichtigung mussten wir nur fünf Minuten warten bis der Bus nach Marsaxlokk kam. Das ist ein wirklich süßes Fischerdorf mit ganz, ganz vielen kleinen bunten Booten in der gesamten Bucht. Entlang der Hafenpromenade reiht sich ein Restaurant an das andere und die Speisekarten ähnelten sich auch sehr. So fiel es recht schwer, eine Auswahl zu treffen. Auf den Reiseführern von Michael Müller und Merian sind die kleinen Boote aus Marsaxlokk auf dem Titelbild. Nach dem Essen ging es noch einmal die Promenade in beide Richtungen und anschließend mussten wir wieder nur fünf Minuten warten bis der Bus zurück nach Valletta kam. In Valletta wollten wir noch kurz vor „Ladenschluß“ in die St. John’s Co-Cathedral, aber „Last Admission“ war bereits vorbei. Also wurde noch ein wenig geshoppt und dann ging es zurück ins Hotel. Im Vergleich zu vorgestern ging das Abendessen im Hotel sehr schnell und um 20:15 Uhr waren wir schon fertig. Da ich zwei Bier während des Essens getrunken hatte, hatte ich so eine Bettschwere, dass ich zurück im Zimmer umgehend eingeschlafen bin. Einfach nur gar nichts tun und nur schlafen ist Luxus. Zu Hause gibt es immer irgendwelche Ablenkungen, so dass ich meist recht wenig schlafe. Im Urlaub hingegen könnte ich 70% des Tages damit verbringen.
  12. Heute fällt die abendliche Exkursion aber aus, weil wieder im Hotel zu Abend gegesssen wird. Außerdem ist es heute so windig, dass es dann Probleme mit dem leichten Stativ und der schweren Kamera gibt.
  13. Im Reiseführer heißt es so schön über unser Hotel, dass man keinen Luxus erwarten darf, es dafür aber ideal liegt, wenn man die Insel mit dem Bus erkunden will. Worüber ich ziemlich enttäuscht bin, ist, dass es die alten orangenen Bedford-Busse nicht mehr gibt. Stattdessen hat Arriva das komplette Busnetz übernommen und die komplette Flotte ist erneuert. Jetzt sind es moderne, klimatisierte Busse, die türkis lackiert sind und somit sieht das fast so aus Busse und Bahnen der Verkehrsgesellschaft Frankfurt. Heute war also der erste Tag mit einem Ausflug per Linienbus. Das Wochenticket ist mit 12 EUR ziemlich günstig. Allerdings sind im Liniennetzplan nur die Haupthaltestellen eingezeichnet. Das macht es ein wenig schwer, genau die Haltestelle zu finden, an der man wirklich aussteigen mag. Auch fuhr direkt am Anfang ein anderer Bus als angeschrieben von unserem Bussteig ab. Zum Glück war der erste Teil der Strecke gleich und so mussten wir nur aussteigen, 10 Minuten warten und in den richtigen Bus einsteigen. Um zur blauen Grotte zu kommen, musste man in Zurrieq umsteigen und da der Anschlussbus nur halb so oft fuhr, mussten wir eine halbe Stunde dort warten. Es gibt Schlimmeres als sich in einem schönen Ortskern einfach nur hinzusetzen und gar nichts zu tun. Die Fahrten in die blaue Grotte finden nur bei ruhiger See statt. Dort angekommen, meinte Muttern noch, dass die See ruhig genug sein und das den Schiffen nichts ausmachen würde. Ich war skeptisch und wollte eigentlich schon wieder direkt in den Bus einsteige, um weiterzufahren. Wenn die Gischt an der Küste gelegentlich bestimmt zehn Meter hoch schlägt, dann werden die kleinen Nussschalen für die Grottenrundfahrt bestimmt nicht ins Wasser gelassen. Da der nächste Bus erst eine Stunde später fuhr, hatte ich also genügend Zeit, das Spiel der Gewalten zu fotografieren. Nur zwei Kilometer weiter besichtigten wir die Tempelanlagen von Hagar Qim und Mnajdra. Die beiden Anlagen liegen 500 recht steile Meter auseinander und gehören zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Anlagen stammen aus der Zeit 2900 bzw. 3400 vor Christus. Nach dem Aufstieg von Mnajdra zurück in Richtung Besucherzentrum war es Zeit für Mittagessen und das Restaurant bei den Ausgrabungsstätten war besser als es zunächst den Anschein gemacht hatte, wenn man sich ihm von hinten genähert hatte. Da die Busse nur alle Stunde fahren, hatten wir eineinhalb Stunden Zeit zum Essen. Auf der gleichen Route nur ein paar Haltestellen weiter lagen die Dingli Cliffs. Kurz nach den Klippen sind wir ausgestiegen und ein wenig an der Küste entlanggelaufen. Am Stadtrand von Dingli nahmen wir dann einen Bus, der uns nach Rabatt brachte. Dort mussten wir noch eine Viertelstunde warten bis dann der Bus nach Valletta kam. Um 18 Uhr war dann der Besichtigungsteil vorbei und es wurde Zeit, den Sonnenbrand brennen zu lassen und die Beine auszustrecken. Da die Portion beim Mittagessen so reichhaltig war, konnte das Abendessen ausfallen. Stattdessen ging es noch einmal vor die Tür in die Upper Barraccara Garden, um von dort aus mit dem Stativ Nachtaufnahmen von den Three Cities zu machen. Dummerweise war ich mit der Bedienung der Kamera in Verbindung mit dem Fernauslöser noch nicht so vertraut. Als ich gerade in Schwung gekommen, kam der Parkwächter, um den Park um 21 Uhr zu schließen. Zum Glück ist es ja noch früh dunkel und das nächste Mal gehe ich dann abends etwas früher los und bleibe nicht so lange wirklich nichts tuend auf Bett liegen.
  14. Wie bereits berichtet war die Nacht extrem unruhig, da es permanent gejuckt hat und ich auf Mückenfang gehen musste. Somit war ich auch ein wenig später aufgewacht als eigentlich geplant. Nach dem Frühstück im Restaurant auf dem Dach begann um 10 Uhr die erste Tour durch Valletta. Zunächst war ich mit Hemd und dünner Jack Wolfskin Jacke vor der Tür, aber musste umgehend feststellen, dass es dafür schon zu warm war und ich direkt die Jacke wieder aufs Zimmer gebracht habe. Mit Hotel in Valletta war klar, dass die Hauptstadt auch Ziel des ersten Tages war. Valletta ist klein und daher sehr überschaubar. Zunächst gingen wir vom Hotel aus die Merchant Street bis zum Hafen herunter und das wäre dann auch einmal Valletta der Länge nach durchlaufen kaum weiter als von mir zu Hause bis zur U-Bahn. Am Wasser gingen wir bis zum Siege Bell Memorial und anschließend in die Lower Barracca Gardens, um von dort aus um Punkt 12 Uhr die Läuten der Glocke zu hören. Da wir aber ca. eine dreiviertel Stunde früher in der Ecke waren, war es ein Genuß, sich in den Gardens hinzusetzen, aufs Mehr zu schauen und Fünfe gerade sein zu lassen. Nach dem großen Geläut gingen wir zu den Forts an der Spitze von Valletta und besuchten dort die Ausstellung im National War Museum. Es war schon irgendwie komisch, dass dort alles von mit Hakenkreuzen war und als Hintergrundmusik „Es marschiert die SA“ zu hören war. In Deutschland könnte ich mir das nicht vorstellen. Da sich über die Jahrhunderte alle schon einmal um Malta gekloppt haben, ist hier alles sehr von Kriegen und Museen darüber geprägt. Im Grunde ist bzw. war Malta eine einzige Festung. Gerade an der Spitze von Valletta sind die Betreiber von Kutschfahrten sehr penetrant. Durch die Fußgängerzonen und andere Straßen dürfen sie nicht fahren und somit gehen sie in ihrem Betätigungsgebiet sehr intensiv auf Kundenfang. Da wird einem auch erzählt, dass das War Museum geschlossen hat, um Kundschaft zu erlangen. Auf dem Rückweg durch Valletta kamen wir mit dem Republic Square zu einem der zentralen Treffpunkte der Stadt. In dem Cafe vor der Nationalbibliothek gab es dann endlich auch Mittagessen. Nach dem Mittagessen besuchten wir die Staatsgemächer und die Waffenkammer im Großmeisterpalast. Vor allem bei den Staatsgemächern ist nur ein kleiner Teil des Gebäudes für die Touristen freigegeben. Anschließend liefen wir die Republic Street bis zum Ende und machten uns schon einmal mit dem Treiben am Central Bus Terminal vertraut. Mit dauernd über 2kg um den Hals hängend war es Zeit für eine kurze Verschnaufpause. Diese nutze ich, um die Kamera im Hotel zu lassen und schnell Getränke für Samstag und Sonntag zu kaufen, da es im Hotel keine Möglichkeit gibt, Getränke für aufs Zimmer zu bekommen und das Restaurant auch schon um 22 Uhr schließt. Ich musste ganz schön durch die Einkaufsstraßen irren und ungelogen halb Valletta durchkämmen, um am späten Samstagnachmittag ein Geschäft zu finden, das 0,5er Getränkeflaschen verkauft. Am Ende hatte ich doch Erfolg und das Geschäft war gar nicht soweit vom Hotel entfernt und es hatte sogar Pespi statt Coca-Cola. Anschließend wurde die nächste Runde Sightseeing eingeläutet. Zunächst ging es nun in die Upper Barracca Gardens, die direkt neben dem Hotel liegen. Es dämmerte bereits und so nutzte ich die Gunst der blauen Stunde, um die beiden Haupteinkaufsstraßen von Valletta zu dieser Tageszeit zu fotografieren. Um 19 Uhr gingen wir dann im Hotel in das Restaurant auf dem Dach zum Abendessen und um dabei die Planung für die nächsten Tage auf die Beine zu stellen. Ich glaube, dass ich selten so unvorbereitet in einen Urlaub gefahren bin wie jetzt nach Malta. Meistens habe ich vor dem Urlaub schon einen genauen Plan, aber dieses Mal habe ich mir gesagt, dass vor Ort so viel Zeit und die Insel so klein ist, dass das auch ohne gehen muss.
  15. Vor der Reise hatte ich mir noch schnell eine Reiseapotheke zusammengestellt. An eine Sache hatte ich natürlich nicht gedacht: Soventol HC gegen Mückenstiche oder Autan. Jetzt hatte ich gestern Abend den Fehler gemacht, ein wenig zu lüften anstatt die Klimaanlage einzuschalten. Der Erfolg war, dass ich mittlerweile fünf Stechmücken erlegt habe, nicht schlafen konnte und mind. 20 Mückenstiche habe. So hatte ich mir den Urlaub nicht vorgestellt (bis auf eine müsste ich jetzt aber alle Mücken erledigt haben).
  16. Thomas

    Malta - Day 1

    Flugzeug war 9H-AEP (bevor ich es wieder vergesse).
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